Neuseeland – Great Walks, Tracks und Routen

Wenn man nach Neuseeland kommt muss man sich zu allererst mal mit einer anderen Terminologie vertraut machen.

Arthurs Pass National Park

Arthurs Pass National Park

Was sonst Trekking heißt wird in Neuseeland Tramping genannt. Und was man sonst in der englischen Sprache einen Trail nennen würde ist in Neuseeland ein Track.

Ein Walk kann ein Spaziergang sein, wird aber häufig als Synonym für einen Track benutzt und gerade als Great Walk ist immer ein besonders schöner stark frequentierter Track gemeint, aber eines nach dem anderen.

Great Walks

 

Abel Tasman Coastal Track

Abel Tasman Coastal Track

Great Walks sind die beliebtesten Trekkingrouten in Neuseeland und sind zum Schutz der Natur entsprechend reglementiert. Es dürfen nur eine bestimmte Anzahl an Personen pro Tag auf den Track und es muß an designierten Campstellen bzw. in Hütten übernachtet werden. Diese sind zudem kostenpflichtig und müssen im Voraus gebucht werden. Man muss je nach Saison mit regem Betrieb auf diesen Tracks rechnen, was den Touren etwas an Wildnischarakter nimmt. Die Wege sind zudem oft in sehr gutem Zustand, da sie vom Departement of Conservation (kurz DOC) gehegt und gepflegt werden. Insgesamt gibt es 9 Great Walks, die bekanntesten sind hier wohl der Abel Tasman Track und der Milford Sound Track.

Tracks

 

Dart-Rees-Track

Dart-Rees-Track

Neben den Great Walks gibt es unzählige Tracks, die in der Regel deutlich weniger belaufen werden und den Great Walks oft in Punkto spektakulärer Landschaft in nichts nachstehen. Auch hier bietet sich sehr häufig eine Übernachtung in Hütten und ein Campieren bei den Hütten an, was dann auch kostenpflichtig (dafür günstiger als auf den Great Walks) ist. Es kann aber auch abseits der Hütten kostenfrei gezeltet werden. Aus unserer Sicht liegt der Reiz eines normalen Tracks in seiner in der Regel wilderen Natur und einem dadurch höheren Wildniserlebnis.

Viele Tracks laufen entlang eines Flusses das Tal hinauf, dann über einen Gebirszug bzw. Paß und dann ein anderes Tal hinunter. Die Namensgebung vieler Tracks macht das recht deutlich. So gibt es z.B. den Dart-Rees-Track sowie den Leslie-Karamea-Track, um hier nu schnell zwei Besipiele zu liefern

Routen

Nelson Lakes Nationalpark

Nelson Lakes Nationalpark

Routen sind ansich weglose Wanderungen. Oft verbindet eine Route 2 Tracks über eine kürzere Strecke, es gibt aber auch Mehrtages-Routen. Weglos bedeutet hier, dass entweder wirklich kein Weg da ist und man sich anhand großer Landmarken (Gebirgszüge, Täler, Flüsse) orientiert oder, dass man nur sehr sehr spärlich „Wegmarkierungen“ im Sinne von Steinmännchen hat. Routen stellen die höchsten Anforderunden an den Trekker und liefern sicher das stärkste Wildniserlebnis.

Eine ganz interessante Route, die wir nicht gelaufen sind muss die Dragon´s Teeth High Route im Kahurangi Nationalpark sein. Einer der wenigen Leichtgewichtstrekker Neuseelands, Tristan Riley, ist diese Route gelaufen und es hört sich sehr spannend an.

Hütten und Zeltplätze

 

Hütten in Neuseeland

Hütten in Neuseeland

Neuseeland hat ein exzellent ausgebautes Hüttensystem, das vom DOC verwaltet und Instand gehalten wird. Great Walks sind wie oben beschrieben ohnehin kostenpflichtig, die normalen Hütten und das Campieren an den normalen Hütten ebenso ( jedoch günstiger). Vor dem Start eines jeden Tracks sollte man sich bei einem der DOC-Büros entsprechend seiner Tourenplanung Übernachtungstickets für Hütten und Camps an den Hütten kaufen, wenn man nicht fernab der Hütten wild zeltet.

Eine tolle kostengünstige Alternative für Leute, die vorhaben viel auf Tracks unterwegs zu sein und in Hütten übernachten zu wollen ist der Backcountry Hut Pass. Für knapp 122/92 NZ-Dollar darf man ein Jahr/halbes Jahr lang alle Hütten (mit Ausnahme der Great Walks) nutzen ohne dort nochmal zahlen zu müssen.

Planungshilfen und Tipps

Zum Schluß noch ein paar Hinweise und Planungshilfen, die wir selbst genutzt haben.

  • Lonely Planet: Tramping in New Zealand – Das Buch spricht auf dem Cover von 53 Great Walks, was mißverständlich ist. Es gibt de facto nur 9 Great Walks. Die anderen 44 beschriebenen Wege sind eben auch toll aber keine offiziellen Great Walks. Der Lonely Planet war in der Vorplanung hilfreich und hat uns einen ersten Überblick verschafft.
  • Departement of Conservation kurz DOC  – Fluch und Segen zugleich 🙂 Die DOC-Büros gibts in unzähligen Ortschaften und man wird dort mit wichtigen Informationen zu den Tracks und vor allem auch dem schnell wechselnden Wetter versorgt. Da die Ranger vor Ort die Fähigkeiten Ihrer Kunden nur schwer beurteilen können, raten sie oft von Tracks für Fortgeschrittene und Routen ab. Wir haben wirklich die ein oder andere Sache nicht gemacht und uns später geärgert. Am besten man probiert es einfach, plant aber mit ein, dass man eine Route u.U. auch mal abbricht und umdreht (falls DOC doch recht hatte).
  • Personal Locator Beacon – Notpeilsender, die einem das Leben retten können, werden bei uns in Europa nur selten eingesetzt. Je nach Track und Route sollte man sich aber überlegen einen solchen mitzunehmen (gerade wenn man alleine) unterwegs ist. Solche können in der Regel beim DOC gemietet werden. In Neuseeland sind PLBs auf 406MHZ-Basis die Regel, aber auch ein SPOT, der einem dann auch zu Hause viel Freude bereitet ist natürlich eine gute Lösung

 

 

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