Ganz Deutschland ist von schweren Rucksäcken besetzt!
Ganz Deutschland? Nein, eine kleine Schar ultraleichter Trekker und Wanderer trotzt dem offenbar flächendeckenden Trend zu viel zu schweren Rucksäcken und verschanzt sich z.B. im Forum von Trekking Ultraleicht.
🙂
Aber ist die Lage wirklich so schlimm und wie kann man das in Zahlen belegen?
Vielleicht!
Die allermeisten Menschen in Deutschland mit einem Faible für Outdooraktivitäten werden ihn zu Hause haben, den Globetrotter-Katalog.
Selbst wenn man nicht auf jede Outdoormesse rennt und sich dauernd die neuesten Entwicklungen über das Internet verfolgt, ist und bleibt das sogenannte Handbuch die Informationsquelle, um einen guten Überblick zu bekommen, was gerade so am Markt ist. Auch ich habe das Handbuch sowohl in Sommer- wie Winterform in meinem Katalogregal liegen.
In einer freien Minute kam mir die Idee mal die Rucksäcke im Globi-Katalog unter die Lupe zu nehmen. Nicht einen, sondern einfach mal das gesamte Trekking-Angebot, um ein Gefühl zu bekommen, was der Durchschnitts-Outdoorer denn wohl so haben möchte bzw. im Handel verkauft bekommt. Ob das wirklich repräsentativ ist, darf jeder Leser für sich entscheiden. Ich habe als Beschäftigter im Outdoor-Fachhandel bis dato schon den Eindruck, dass sich der Globetrotter-Katalog mit der breiten Masse der in der Realität getragenen Rucksäcke deckt.
Ein kurzer Blick liefert folgendes Bild:
Trekkingrucksäcke bei Globetrotter
Ok, alles ziemlich schwer und großvolumig.
Um jetzt einen einigermaßen fairen Vergleich zu anderen Rucksäcken aufstellen zu können, müssen wir auf eine Verhältniszahl zurückgreifen, die Stefan Dapprich auch schon in seinem Buch „Trekking ultraleicht“ benutzt. Wir teilen das Gewicht in Gramm durch das Volumen in Litern und bekommen somit eine Zahl, die uns sagt wieviel Gramm das Liter Volumen beim jeweiligen Rucksack wiegt.
Je kleiner die Zahl, desto leichter und somit besser 🙂
Und schon hier gibt es eine kleine Überraschung. Während es einige Herren-Rucksäcke mit 31 Gramm je Liter gibt, liegt der niedrigste Wert bei den Damen bei 36 Gramm je Liter. Mädels wollen/sollen wohl mehr tragen. Das sind dann allerdins auch die leichtesten Vertreter von denen nicht viele im Katalog zu finden sind. Die meisten traditionellen Trekkingrucksäcke haben ein deutlich schlechteres Liter/Gramm-Verhältnis.
Ein Golite Jam kommt hier auf einen Wert von 17,58 Gramm je Liter ein Golite Ion sogar auf 11,32 Gramm je Liter. Dabei zählen die Golite Rucksäcke nicht einmal zu den leichtesten Rucksäcken am Markt.
Ein excellenter Newcomer am Markt sind die Produkte von Laufbursche aus Köln. Der robuste huckePack aus Dynema-Material kommt bei mir mit 9 Gramm je Liter daher. Es gibt allerdings eine noch leichtere Version aus Silnylon und bei Nachfrage aus superleichtem Cuben.
Ich werde die Tage noch ein bisschen an der Tabelle arbeiten.
Heutiges Fazit: Der Rucksack einer traditionellen Trekkingfrau ist 4x so schwer wie ein robust gemachter Ultraleichtrucksack für einen Mann.
ich gebe dir vollkommen recht, aber fairerweise musss man auch über das Thema „Robustheit“ sprechen und „Erfahrung“ – ein Ultraleicht Rucksack, mag für einen gezielten Treck durch einen erfahrenen Hiker hervorrangend sein, aber nicht unbedingt für nen halbes Jahr Indien oder Südamerika mit Hitchhiking und ständig wechselnden Orten.
Also ich möchte meinen „Arcteryx“ für den Schnne und meinen“Macpack“ zum Reisen nicht missen, allerdings hätte ich gleichzeitig noch nen GoLite für nen gezielten Hiketrip (Anreise, Wandern, Abreise)
cheers!
Mein letzter UL-Rucksack mit 600 Gramm hat 7 MOnate Dauernutzung im Gelände bei
5000 gelaufenen Trekkingkilometern gehalten.
Für mich ausreichend robust.
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