Hallo zusammen,
überschreitet man auf dem Appalachian Trail die Grenze von New Hampshire nach Maine wartet folgendes Schild auf einen.
Auch wenn man es kaum lesen kann, dort steht “ Maine, the way life should be“ und genau so habe ich Maine 2004 auch kennengelernt. Jeder US-Bundestaat hat ein Motto und während mich New Hamshire getreu dem Motto „Live free or die“ mit schlechtem Wetter und wenig Sicht begrüßte, sollte Maine einfach das Sahnstückchen des gesamten Trails werden.
Das südliche Maine steht gerade vom Terrain her New Hampshire in nichts nach und die schwierigste Meile des ganzen Appalachian Trails ist auch dort zu finden. Mahoosic Notch! Wer hier 1 Meile in der Stunde schafft ist schnell unterwegs und am Ende dieses Canyon darf man dann den Mahoosic Arm hochklettern, einen kleinen bei nassem Wetter extrem rutschigen Pfad.
Doch dann kommt das eigentlich Maine, das sicher auch dank der Tatsache ganz besonders ist, dass man unweigerlich dem Ende der Reise näher kommt. Und gerade wenn man mal keine 4-5 Monate Zeit für einen Thruhike hat, dann bleibt man unweigerlich an der 100-Mile-Wilderness hängen.
100 Meilen Trail von Monson zum Mount Katahdin, die wunderschön sind. Seen, Blaubeeren und Gipfelbesteigungen, die einem schon früh den Blick auf Mount Katahdin gewähren.
Von Monson gehts in – hüstel – natürlich nicht in 10 Tagen zum Katahdin, wenn man UL unterwegs ist und unterwegs nochmal Kraft in einer kleinen nicht allen bekannten Oase namens „White House Landing“ macht. Nicht ganz günstig, aber ein Hamburger mit über 400 Gramm Fleisch und andere Anehmlichkeiten, die ja auch zu einem Urlaub gehören dürfen, machen den Stop dort dringend notwendig.
Der Transport zum und weg vom Trail ist ein bisschen ein Kampf, allerdings besteht mit ein bisschen Glück die Möglichkeit in den Diskussionsforen bei Whiteblaze oder Trailplace Mitfahrgelegenheiten zu finden. Aber auch über öffentliche Verkehrsmittel existieren.
Ich bin damals im August durch die 100 Mile Wilderness gelaufen und hatte seitdem immer den Wunsch zum Indian Summer dorthin zurückzukehren. Für alle, die es nicht kennen… Im Herbst erstrahlen die Wälder in den USA in prächtigen Herbstfarben. Ein sicherlich unvergessliches Ereignis. Für September 2010 kann ich mir sehr gut vorstellen wieder nach Neu-England zu fliegen und den schönsten Teil des Appalachian Trails diesmal nicht als Thru-Hiker, sondern genussvoll als Section Hiker zu laufen.
Als Laufrichtung käme dann ungewohnterweise mal von Nord nach Süd in Betracht. Der Grund hierfür ist ziemlich einfach. Man endet in Monsons wo man bei Shaws den Trail oppulent ausklingen lassen kann. Der frühere Besitzer ist zwar leider gestorben, sollten die neuen Besitzer den Laden aber traditionell fortführen, so wartet das wahrscheinlich reichhaltigste Frühstück Eures Lebens auf Euch (wenn man nicht zufällig mal in der Timberline Lodge war). Es wird in Runden geordert. Bestellt man eine Runde bekommt man:
1 Ei, 1 Pfannkuchen, 1 große Scheibe Schinken, 1 Scheibe Bacon und 1 Portion Home Fries (Bratkartoffeln)
Man kann aber auch 7 Rounds ordern und danach platzen 🙂
Da mich die Anfragen zum Appalachian Trail ein bisschen überschwemmen, werde ich in den nächsten Wochen auch nochmal einen genaueren Blick auf für den Trail optimale Ausrüstung werfen und hier zur Diskussion stellen.
Bis bald
Euer Carsten
Hallo Carsten, bin bisher nur den Camino Frances und die Via de la Plata in Spanien gelaufen, beschäftige mich aber mit dem Apalachian Trail und bin an Deinen Informationen zur optimalen Ausrüstung sehr interessiert.
MfG Rolf