Wieder alleine, laufe ich heute im Schnitt in einer Hoehe von ueber 11.000ft, 3600m, muss viel Schnee ueberwinden. Der Trail ist teilweise gut versteckt. An einer Stelle sind auch keine Fussspuren zu sehen, ich muss querfeldein mit dem Kompass, bis ich gluecklicherweise wieder auf den Trail aufkomme. Das ist immer so erleichternd, da weiss ich wenigstens, dass ich richtig bin. Schliesslich ich ja keiner da, mit dem ich mich beratschlagen kann und ich habe keine Lust hier verloren zu gehen.
Ich muss moeglichst viele Meilen schaffen, denn morgen steht Mt. Whitney, 14.494ft, auf dem Plan, der hoechte Berg der Lower 48, also der 48 Bundesstaaten Amerikas ausser Alaska und den Anstieg sollte man nicht zu Mittag beginnen…
Um 18h bin ich schon ziemlich fertig, schaffe keine 6,7 Meilen mehr bis zur Crabtree Ranger Station, dem Ausgangspunkt der westlichen Besteigung. Aber habe vor, noch 2 Meilen bis zum Campplatz unterhalb eines Passes zu hiken.
Day hiker, die umgekehrt sind, sagen mir, dass Mt. Whitney schwer zu besteigen ist bei den momentanen Schneeverhaeltnissen. Sie wollen spaeter wiederkommen.
Da treffe ich Bam Bam und Nameless an, die schon campen und erst uebermorgen auf den Berg wollen. Bam Bam fotografiert mich, wie ich zum ersten Mal meine Fordschuhe ausprobierend, den angeschwollenen Fluss quere, der mir bis zum Po reicht und eine starke Stroemung hat. So, Kneippbad und Fussbad in einem nehme ich die steilen 2 Meilen auf mich.
2 Shoes und Win, die auch hier campen, schlafen schon. Wollen sie auch morgen hinauf?
Ungewiss dessen, ob ich Mt. Whitney besteigen kann, stelle ich den Wecker trotzdem auf 4h frueh, um mir die besten Chancen zu geben.