„Sie haben einen der härtesten Trails in Nordamerika vor sich“
Mit diesen Worten begrüßt einen das Einführungsvideo zum West Coast Trail, das sich jeder Hiker vor dem Start auf dem West Coast Trail in einer Rangerstation ansehen muss. Schwarzbären, Pumas, Wasserstellen, Leitern, Seilbahnen und Gezeitentabellen werden in der Rangerstation mittels Video und durch Personal vor Ort erklärt, damit jeder weiß, auf was er/sie sich da eingelassen hat. Wer sich von all diesen Dingen nicht hat abbringen lassen den West Coast Trail zu laufen, wird mit atemberaubender Landschaft, Tierbeobachtungen von Buckelwal bis Weißkopfseeadler und Lagerfeueratmosphäre jeden Abend am Strand von Vancouver Island belohnt. Der West Coast Trail wurde 1890 als Seenotrettungsweg angelegt. Die Westküste von Vancouver Island galt damals als „Friedhof des Pazifiks“, weil so viele Schiffe bei Stürmen dort auf Grund liefen. Die wenigen Überlebenden, die es vom sinkenden Schiff bis auf die Insel schafften, konnten mit Fertigstellung des Weges bis zur nächsten Siedlung laufen und mussten nicht mehr elendig im Wald umherirren. Die Schwierigkeiten des Weges liegen im manchmal etwas stark verregneten Wetters (wobei wir selber sehr gutes Wetter hatten), der Schroffheit des Geländes und der Tatsache, dass man für die 5-7 Tage Lebensmittel mitnehmen muss, was etwas schwerer auf den Schultern lastet. Nichtsdestotrotz kann man den West Coast Trail sehr angenehm bewandern, wenn man leichte Ausrüstung wählt und den Trail auf der leichteren Nordseite beginnt, weil man dann im schweren Süden mit wenig Lebensmitteln im Rucksack leichtfüssig über Stock und Stein läuft. In den letzten Jahren hat der West Coast Trail immer mehr an Beliebtheit zugelegt. Die 75km hat man nach einer Woche abgewandert und so bleibt noch Zeit entweder Vancouver Island mit oder Vancouver und British Columbia unsicher zu machen. Ein tolles Reiseunterfangen.