(Ultra)leicht in Lappland

Versuch eines Nordkalottleden Thruhike im September

Die nächste Tour steht an und ich habe mich bis dato noch recht bedeckt gehalten, was die Tour angeht.

Der Grund ist der Respekt, den ich vor der letzten Wildnis Europas, dem nordskandinavischen Fjell habe.

Im September fliege ich nach Kiruna, trampe nach Kautokeino in Norwegen und werde für 4 Wochen auf dem Nordkalottleden Richtung Süden wandern. Wenn alles klappt werde ich in 4 Wochen um die 800km zu Fuß überwinden. Der September war der einzige Monat, den ich komplett für dieses Unterfangen freibekommen konnte und die Meinungen zum Wetter in dieser Zeit laufen auseinander. Von „na dann mal viel Spaß bei Regen und Schnee“ bis „September ist ein toller Monat mit gutem Wetter und keinen Mücken“ war alles dabei.

Mit ein bissschen Glück lerne ich auch mal wieder jemanden aus der Blogosphäre kennen. Hendrik, der den Blog „Hiking in Finland“ betreibt, ist zu der Zeit auch in der Gegend und ich bin gespannt, ob wir es schaffen ein paar Meter zusammen auf dem Nordkalottleden zu wandern. Bis dato habe ich mit Trekkingpartnern und Bekanntschaften aus der Blogosphäre ganz gute Erfahrungen gemacht. Mit Jasper von „Backcountry-Hiking“ war ich schon eine verlängerte Woche auf dem Kerry Way in Irland und Freak von „The Other Face“ war zumindest schon mal nach einer Tour bei mir zu Hause, um zu duschen und seine Klamotten zu waschen.

Es gibt nicht viel deutsche Literatur zum Nordkalottleden. Hier sind aber die zwei Standardwerke, die man sich anschauen kann. Der Bickel ist sicher das Buch, dass man sich auf alle Fälle kaufen sollte. Neben dem Nordkalottleden werden hier auch noch Kungsleden und Padjelantaleden besprochen und darüberhinaus noch interessante Tipps und Hinweise für Wintertouren im skandinavischen Fjell gegeben.

Das Buch im Conrad Stein Verlag beschreibt nur den Nordkalottleden, liefert aber auch brauchbare Informationen.
Nordkalottleden im Conrad Stein Verlag Nordkalottleden von Peter Bickel

Für 800km Wegstrecke, die ich potentiell laufen werde, benötigt man natürlich entsprechendes Kartenmaterial. Hier konnte mir die Geobuchhandlung Kiel tatkräftig helfen. Ich hatte der Buchhandlung eine Liste der benötigten Karten geschickt und wurde aufgeklärt, dass sich im Kartenbereich für den Nordkalottleden wohl etwas getan habe und ich nicht mehr so viele Karten brauchen würde. Die Liste der für den Nordkalottleden notwendigen Karten schickte Frau Christl gleich in Ihrer Antwort-Email mit, prima!

Ausrüstungstechnisch bastele ich gerade an der Packliste. Ein paar Rahmendaten stehen schon fest, die Feinheiten werden aber noch ausgeknobelt. In Irland hat sich das Golite Shangri La 2 als ziemlich stabil im Wind erwiesen und zum Abwettern ist das für eine Person auch eine sehr komfortable Sache. Die 705 Gramm imklusive Heringe finde ich noch tragbar. Auch Schlafsack und Rucksack stehen schon fest. Aber was erzähl ich soviel…hier die Packliste, die aber wie schon gesagt noch nicht vollständig ist:

Ansonsten bin ich froh, dass mein Artikel zum Fizan Compact einen kleinen Stein in der UL-Welt ins Rollen gebracht hat. Sowohl Christian von Gear and More als auch Marcel von Ausgerüstet.com haben sich den Stock zugelegt und berichten in Ihren Blogs darüber. Eine sehr schöne Sache ist hierbei, dass die Bergfreunde den Stock gerade reduziert im Angebot haben.

Bis bald

Euer Carsten

5 Kommentare zu “(Ultra)leicht in Lappland

  1. Dirk

    Hallo Carsten, keine Angst vor so manchen evtl. negativen Kommentaren zu deiner geplanten Tour.

    Ich selbst bin schon oft in der Gegend des Nordkalottledens gewandert, fast ausschließlich in der Zeit von Anfang September bis Anfang Oktober. Und habe den Weg vor 2 Jahren als „Thru-Hiker“ ( 😉 ) unter die Füße genommen.

    UL-mäßig bin ich nicht ausgerüstet, benutze einen Ajungilak Kompakt und eine 9mm Evazote-Matte und habe damit in meinen bislang 14 Septembertouren niemals Probleme gehabt, notfalls zieht man sich halt mal eine Nacht mehr Klamotten an.

    Schnee ab Mitte /Ende August kann es öfters im Narvik-Fjäll geben, ansonsten kommt fast jedes Jahr um den 20.9. der erste richtige Schneefall, zuweilen bis zu 30cm in einer Nacht, der aber nur wenige Tage liegen bleibt. Ein Wandern ist dennoch möglich! Und du hast herrliche Landschaften!!!
    Die Temperaturen fallen kaum unter -2 Grad (ich wandere seit 25 Jahren in Nordskandinavien, so etwas wie einen WM Antelope hätte ich noch nie wirklich bebraucht 😉 ). Doch durch das besondere Klima im Norden ist die gefühlte Temperatur ca. 7-10 Grad wärmer.
    Wie geschrieben, das schlimmste Wetter kann dich im Narvik-Fjäll erwischen, aber solange du die ORIGINALROUTE – über Sälka, Hukejaure zur Gautelishütte und nicht wie bei Bickel beschrieben ab Riksgränsen direkt durchs Narvikfjäll, westlich vom Kungsleden – läufst, dürfte es keine technischen Schwierigkeiten geben (aber man sieht die roten Punkte auf den Steinen bei Schnee zuweilen nicht, also ein bissl Vorsicht in der Geröllwüste rund um die Gautelishütte).

    Der schönste Abschnitt ist der zwischen Kilpisjärvi und Abisko – einfach traumhaft! Ab Ritsem nach Kvikkjokk ist es eine Tour, die ich als familienfreundlich einstufen würde. Wenn man von der Vaisaluokta-Hütte ein bissl weiterwandert und über die Brücke geht, kommt man gleich auf einen kleinen Stellplatz für ein Zelt mit einem tollen Ausblick gen Akkajaure!(Im ersten Abschnitt des Weges gibt es so einige „Zeltplätze“, die für Wanderer geschaffen wurden, sogar Bänke wurden herbeigeschafft…nun ja.)

    Die Überfahrt über den See bei Ritsem macht ja ein gewisser Alexander, die Fahrt hatte mich im vorletzten Jahr 500 SEK gekostet.

    Ansonsten: geile Tour und sehr, sehr abwechslungsreiche Landschaften.

  2. Hendrik M

    Sehr hübsches neues blog, Carsten. Kautokeino ist übrigens in Norwegen, nicht Finnland 😉 Mal schaun ob ich es schaffe, hoch zu kommen, steht immer noch nicht ganz fest :/ Anyhow, more via email!

  3. Martin

    Hi Carsten,
    ich wünsche dir viel Spaß da oben. Ich hoffe du hast weniger Wind als wir in Island. Da hat’s mir das Shangri-La 2x weggeblasen, trotz eingraben. Deine List ist schon echt minimal. Ich würde das nächste mal lieber einiges mehr in solch einer Gegend mitnehmen. Aber du hast sicherlich einiges besseres Wetter als wir. 😉
    Wird bestimmt eine geile Tour. Ich hoffe du berichtest.

    Gruß Martin

    1. admin Autor des Beitrags

      Hi Martin,

      die Packliste ist noch nicht vollständig 🙂

      Ich werd mich an Deiner Islandliste orientieren. Ich mach mir was Shangri-La angeht
      erst einmal keine Sorgen. Die MSR Groundhogs müssen das halten

      Carsten

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