Roadtrip
Heute haben wir uns nach dem Frühstück, wir geniessen amerikanische Pfannkuchen immer noch sehr, erst einmal den Mietwagen besorgt. Dabei ist es immer schön, wie amerikanische Mietwagenfirmen auf Kundenfang gehen. Da werden supergünstige Preise genannt, die allerdings in der Realität nie vorhanden sind. Zum einen kommt wie überall noch Tax drauf, zum anderen kommen die Autos quasi versicherungslos. Die ganz Mietwagengeschichte wurde für uns letztlich doppelt so teuer wie der Preis, den uns das Internet am Anfang ausgespuckt hatte. Dafür rollen wir jetzt sicher über die Strasse.
Und auf zu unserem ersten Stopp, einem Factory Outlet Shopping Center. Doch vom rauhen Wildnissleben geprägt war nicht einmal die inoffizielle Shopping-Queen unserer Klein-Reisegruppe in der Lage nennenswert Spass sprich Einkäufe zu generieren.
Weiter ging es danach in die kleine Stadt Leberwurst…nein, Leavenworth. Dort haben wir Burrito besucht, eine Thru-Hikerin, mit der ich 2004 zwei Wochen zusammen auf dem Appalachian Trail gewandert bin. Leavenworth war ursprünglich eine kleine Holzfällergemeinde, die sich 1965 dafür entschied, mehr Arbeitsplätze durch Tourismus zu schaffen. Das neue Motto der Stadt wurde Klein-Bayern und tatsächlich sieht alles aus wie in Oberbayern. Wer hier ein neues Haus baut, muss dem Bauamt nachweisen, dass das Haus vom Design in die bestehende Bayern-Thematik passt.
Am nächsten Tag haben wir eine kleine Wanderung ausserhalb von Leavenworth gemacht, bevor wir weiter in Richtung Mt. Rainier Nationalpark gefahren sind. Kurz vor dem Park haben wir dann auch einen idyllischen Campingplatz direkt am Fluss für unser Nachtlager gefunden.
Früh am nächsten Morgen ging es dann weiter und relativ schnell sahen wir den Berg dann schon. Mt. Rainier ist 4300m hoch und dominiert die Landschaft des Nationalparks. Als wir das Permit für den Park kaufen wollten, wurde es richtig lustig. Zuerst wollte uns die Rangerin Permits für die Besteigung des Berges ausstellen. Als wir ihr klarmachten, dass wir nur ein normales Permit brauchen, dafür aber gerne wüssten, wo gute Campingplätze sind, war sie recht verdutzt. Noch mehr, als wir ihr klarmachen mussten, dass wir nicht nach Wildnisszeltplätzen, sondern nach Plätzen direkt an der Strasse interessiert seien. Sie hatte uns für Kletterer oder Backpacker gehalten. Wir bedankten uns für das Kompliment und erklärten, dass wir ausnahmsweise wegen meiner Rückenverletzung diesmal nur zum Car- Camping hier seien.
Im Park haben wir dann eine kleine Wanderung zu heissen Quellen und einem Wunderschönen Wasserfall gemacht.
Und zurück ins Auto! Wenn die Japaner ganz Europa in 14 Tagen schaffen, dann sollten wir auch allmählich Land gewinnen 😉 Ab ging es danach in Richtung Olympic Nationalpark. Doch schon bevor wir den Park erreichten, kamen wir an den Pazifik und entschlossen uns, ohne Zelt direkt am Strand zu schlafen. Ist sehr angenehm, wenn einen die Wellen akustisch in den Schlaf wiegen.
Mittlerweile sind wir im Olympic National Park und Alina ist schon wieder im Land der Träume. Da wir heute recht früh aufgestanden sind, haben wir uns gleich nach dem Frühstück ein Paar Kilometer weiter an der Strand gelegt. Brandung, riesige Treibholzbaumstämme und Dünen mit vom Wind gebogenen Kiefern. Sehr angenehm hier. Noch ist es kühl und bewölkt, aber sobald die Sonne rauskommt und es uns zu warm wird, ziehen wir weiter. Neben den Stränden stehen uns noch die Regenwälder und Gletscher des Parks bevor.