Alina alleine in der Sierra – 8.Juli 14 Meilen

Mission Creek und das erste Gewitter

Um 7h frueh stand ich auf dem Pass oben und genoss die fantastischen Ausblicke in beide Richtungen. Immer noch genug Schnee. Und dann ging’s weiter in Richtung Mather Pass, 12100ft, ueber zahlreiche Gebirgsbaeche, die ich nicht alle trocken ueber Baumstaemme balancierend ueberwinden konnte. Zu dem Zeitpunkt verlor ich noch Zeit, durch das Wechseln der Schuhe. Aber ich sollte es noch lernen…

Jedenfalls war ich dann schon im baumlosen Bereich angekommen zu Fusse des steilen Passes, als ich die schwarzen Wolken bemerkte, die sich dummerweise genau nach Norden bewegten, also in meine Richtung. Da ich keine Lust hatte, vom Gewitter auf dem Pass erwischt zu werden, beschloss ich, mal abzuwarten, wie sich das Ganze entwickelt. So wurde es eine Warterei von 1,5h in der ich auch wieder abstieg, um mir fuer den Fall der Faelle einen relativ geschuetzten Campspot zu suchen.

Dann loesten sich die Wolken auf und ein Teil bewegte sich nach Osten, so dass ich mich sicher fuehlte, den steilen Pass in Angriff zu nehmen. Ich kuerzte den Weg etwas ab ueber ein steilen Schneefeld, nahm eine untere Switchback-Kurve in Visier und los ging’s. Dort angekommen, dachte ich mir, nehme ich mal den kuerzesten Weg hinauf – naemlich diretissima ueber die Felsen hinauf – als x-Mal die Schneefelder zu queren und schliesslich werde ich auf die naechsten Switchbacks auftreffen. Good thinking, nur dass ich bis auf die allerletzte Switchback den gesamten Pass im Freistil hinaufgeklettert bin. Die anderen Switchbacks waren weiter links von mir im Schnee vergraben…

Weiter ging’s runter auf der anderen Seite, als es das erste Mal donnerte. So gut es ging rannte ich ueber den Schnee runter, hoffend dass es noch nicht losgeht, waehrend ich noch so ausgesetzt im Gelaende war (mit ’ner Eisaxt und dem Kochtopf auf dem Buckel). Und dann kam ich am Outlet des Upper Basin Lake an, ein Fluss, den ich nicht mit drueberspringen oder -balancieren ueberwinden konnte. Aber dann sah ich die schwarze Wand auf mich zukommen und da blieb keine Zeit, um Hose und Schuhe auszuziehen – da konnte ich nur noch auf einen Fels im Fluss springen und von da mich zum Ufer schwingen, wohlwissend, dass der Sprung nicht reichen wuerde. So musste ich in den sauerenApfel beissen und landete ich mit einem Fuss bis zum Oberschenkel im Wasser. Unweit von dieser Stelle inmitten einer Baeumchengruppe fand ich dann einen Camspot vor, gerade als der Hagel einsetzte.

Obwohl es erst 17h war, beschloss ich da zu blieben, denn bis ins Tal waere es eine ausgesetzte Strecke gewesen und das wollte ich auf keinen Fall wagen. Es blitzte, donnerte und regnete fuer eine lange Weile. Trotz des „tadelnden“ Gewissens, nicht mehr Meilen „gemacht“ zu haben, war ich froh ueber meine Entscheidung, im Camp zu bleiben.

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