(Gastbeitrag) Testbericht DD Superlight Pyramid Tent / Pyramid Mesh Tent

DD Pyramid Tent auf dem GR20 auf Korsika

DD Pyramid Tent auf dem GR20 auf Korsika

Heute haben wir das DD Superlight Pyramid Tent und Pyramid Mesh Tent im Test. Getestet hat heute unsere Gastautorin Sandra Holte, die unter „Laufend die Welt entdecken“ nicht nur über das Laufen, sondern auch andere outdoorige Dinge bloggt. Sandra hat das beide Produkte von ihrem eigenen Geld gekauft.

Testbericht DD Superlight Pyramid Tent und Pyramid Mesh Tent

 

Im Oktober 2017 wurden das Pyramid Tent und das zugehörige Mesh Tent auf unserer Wanderung auf dem Weitwanderweg GR20 auf Korsika auf Herz und Nieren getestet.

Vorab muss allerdings gesagt werden, dass es nicht geregnet hat und deshalb keine Erfahrungswerte bezüglich der Wasserdichte bzw. dem Verhalten im Regen vorliegen. Da im Oktober die Temperaturen in den Bergen Zentralkorsikas jedoch bereits bis unter den Gefrierpunkt sinken und es zum Teil sehr windig sein kann, beantwortet dieser Testbericht sicher die ein oder andere „heikle“ Frage.

Biwaksack oder Zelt

Im Vorfeld der rein autonomen Wanderung stellte sich die Frage, welche Art der Unterkunft in Frage kommt. Die Variante nur einen Biwaksack zu verwenden schied aufgrund der ungewissen Wetterlage aus. Um die Nahrung vor den frei umherlaufenden Tieren und uns etwas mehr vor der erwarteten Kälte zu schützen, entschieden wir uns für die Variante mit Innenzelt. Beide Zelte können auch separat voneinander verwendet werden.

Das Mesh Tent bietet sich bspw. in lauen Sommernächten an, wenn an Orten übernachtet wird, wo viele Moskitos vorkommen. Das Pyramid Tent alleine kann ebenfalls bestens eigenständig benutzt werden. In diesem Fall sollte noch eine Plane für den Boden mitgenommen werden. Wird es einzeln genutzt, bietet es noch etwas mehr Platz, da zum Abspannen am Kopf- und Fußende noch etwas Platz für z.B. den Rucksack vorhanden ist.

Platz im Zelt

Wir hatten jedoch auch mit Nutzung des Innenzeltes keine Platzprobleme. Zwei Personen (unter 1,80 m) und zwei Rucksäcke (28l und 38l) passten gut in das Innenzelt. Jedoch muss angemerkt werden, dass das Mesh Tent von der Länge her an seine Grenzen stieß. Wer über 1,80 m groß ist, sollte damit rechnen an der Wand anzustoßen. Die Breite war dafür völlig ausreichend. Auch der Wanderstock in der Mitte störte hierbei nicht sonderlich. Das Außenzelt (Pyramid Tent) bietet noch ein paar Zentimeter mehr und ist somit auch für größere Personen geeignet.

Das Kochen im Zelt wurde nicht getestet, sollte jedoch mit einem kleinen Gaskocher im Schneidersitz sitzend möglich sein.

Fazit: Sehr gut für kleinere Personen geeignet. Für größere nur Pyramid Tent ohne Mesh Tent.

Auf- und Abbau

Sowohl das Innen- als auch das Außenzelt lassen sich in Rekordzeit aufbauen. Einzige Voraussetzung: Man findet einen Schlafplatz, wo die Heringe vernünftig in den Boden gerammt werden können. Die zusätzlichen Abspannschnüre werden ebenfalls mit Heringen angebracht, können jedoch auch an Bäumen, Steinen oder ähnlichem angebracht werden.

Es empfiehlt sich, mit dem Innenzelt zu beginnen und dieses vollständig aufzubauen: Heringe zumindest an den Ecken in den Boden und Wanderstock in der Mitte auf 1,20 m ausziehen. Anschließend wird das Außenzelt im Innenzelt eingehängt und ebenfalls mit Heringen abgespannt. Zusätzlich sollten auch die Abspannseile gespannt werden. Dies bietet nicht nur im Wind mehr Stabilität, sondern auch eine bessere Belüftung zwischen Innen- und Außenzelt. Insgesamt werden beim Außenzelt 8-9 Heringe und weitere 4 an den Abspannseilen angebracht.

Der Abbau gestaltet sich ähnlich einfach. Die Heringe und der Wanderstock werden entfernt und die beiden Zelte zusammen gefaltet und in ihren Packsäcken verstaut. Das klappt ohne Schwierigkeiten.  Alternativ kann das Zelt auch ohne Wanderstock aufgebaut werden. Hierzu wird es in der Mitte von oben an einen Ast gehängt. Insgesamt sollte man für den Auf- bzw. Abbau etwa 5 Minuten einplanen. Ist man alleine, dauert es vermutlich minimal länger.

Fazit: Schneller Auf- und Abbau. Wanderstock oder Ast zwingend erforderlich.

Wetterbeständigkeit und Kondenswasser

Wir hatten beide Zelte stets wie oben beschrieben aufgebaut. „Leider“ regnete es während der gesamten Wanderung nicht, weshalb keine Erfahrung bezüglich der Wasserdichte gemacht wurde. Einmal wurde an einem ausgesetzten und sehr windigen Standort übernachtet. In dieser Nacht hörte man die Bewegungen des Außenzeltes im Wind. Wer geräuschempfindlich ist sollte Ohropax mitnehmen.

Die anderen Nächte lagen alle knapp über oder unter dem Gefrierpunkt. Einmal gab es etwas Eis an der Außenseite des Außenzeltes. Im Inneren des Innenzeltes war es stets trocken.

An der Innenseite des Außenzeltes sammelte sich über Nacht stets viel Kondenswasser. Dies konnte beim Abbau gut ausgeschüttelt werden bzw. trocknete sehr schnell in der Sonne. Besteht keine Trockenmöglichkeit kann das Zelt auch in seinem feuchten Zustand problemlos mitgenommen werden. In diesem Fall empfiehlt es sich, nach dem erneuten Aufbau noch etwas abzuwarten. Es trocknet im aufgebauten und nicht „bewohnten“ Zustand sehr schnell.

Problematisch ist der Ausstieg aus dem Innenzelt ohne das nasse Außenzelt zu berühren. Dies gelingt nur mit sehr viel Vorsicht und ist sicher nichts für große Menschen. Das Außenzelt kann mit etwas Übung aber komplett geöffnet werden, sodass der Ausstieg problemlos möglich ist. Allerdings ist dann keinerlei Regenschutz mehr am Eingang des Innenzelts gegeben.

Fazit: Richtig aufgebaut sehr windbeständig. Regen nicht getestet.

Material, Gewicht und Preis

Sowohl das Pyramid Tent als auch das Mesh Tent fallen in die Kategorie Ultralight. Sie bringen im Packsack und mit Heringen keine 700 Gramm auf die Waage, wobei das Mesh Tent minimal schwerer ist als das Pyramid Tent. Der Unterboden des Mesh Tents ist sehr dünn. Hier ist definitiv Vorsicht geboten. Ein zu grober Umgang (z.B. Wanderstiefel im Zelt) ist fehl am Platz. Auch bei der Schlafplatzwahl sollte dies berücksichtigt werden, da jeder kleine Stein deutlich spürbar ist. Abhilfe kann eine zusätzlich verwendete Plane schaffen.

Das Pyramid Tent hat eine wasserresistente PU-Beschichtung mit einer Wassersäule von 3.000 mm. Das verwendete Material ist angenehm atmungsaktiv und bietet dennoch einen guten Kälteschutz. Bei tieferen Minusgraden wird es allerdings schnell an seine Grenzen stoßen.

Erfreulich klein ist das Packmaß beider Zelte. Sie passen problemlos in jeden Rucksack und sogar beim Trailrunning könnten sie in eine größere Weste eingepackt werden. Preislich liegen die Zelte in einem akzeptablen Rahmen. Da es keinen deutschen Händler gibt, müssen sie aus Großbritannien bestellt werden. Der Versand erfolgt jedoch zügig und die Abwicklung klappt reibungslos.

Daten Pyramid Tent:

Aufgebaut: L: 260cm, W: 245cm, H: 120cm

Packsack: 28cm x 15cm x 11cm

Gewicht: 460 g ohne Heringe

Daten Mesh Tent:

Aufgebaut: L: 200cm, W: 185cm, H:120cm

Packed size – 28cm x 15cm x 11cm

Gewicht: 565 g ohne Heringe

Preis: 115 Euro Pyramid Tent , 82 Euro Mesh Tent

Fazit: Dünnes, sehr leichtes Material, das vorsichtigen Umgang erfordert. Sehr geringes Packmaß. Akzeptabler Preis.

Gesamteindruck

Beide Zelte sind einfach in der Handhabung und solide genug für Ultralight Trekking. Besonders das geringe Gewicht und Packmaß machen sie zu einem echten Geheimtipp. Minimalisten sind mit dem Pyramid Tent bestens bedient. Für etwas mehr Komfort empfiehlt sich zusätzlich bzw. in lauen Sommernächten ausschließlich das Mesh Tent. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Was sagen Fastpacking und andere Blogs?

Korsika kann vom Boden her schwierig sein (war selber mit einem ähnlichen Zelt auf dem GR20). Die Bilder von Sandra zeigen ein häufig nicht perfekt stehendes Zelt. Sobald der Boden besser ist, sähe das in meinen Augen noch besser aus. Schaut mal bei Google in die Bildersuche, da sieht man tolle Aufbauergebnisse. Generell bin ich ein Fan von Pyramiden und war froh, dass Sandra mir den Test als Gastbeitrag angeboten hat.

(Carsten von Fastpacking.de)

Über den verwendeten Stoff kann ich nicht meckern, hab das DD superlight Tarp seit ca. einem Jahr und etwa 20 Nächte drunter verbracht und es hat sich rundrum bewährt. 

(User Schrenz im Trekking Ultraleicht Forum)

Ansonsten hat das Zelt kaum jemand in einem Blog besprochen, es finden sich bei Youtube aber einige Testvideos

 

8 Kommentare zu “(Gastbeitrag) Testbericht DD Superlight Pyramid Tent / Pyramid Mesh Tent

    1. Carsten "Sauerkraut" Jost Autor des Beitrags

      Hi Kenneth,

      definitely worth a look. It might not be the same quality as a good cottage
      but I recently gave a lot of thought to the fact that a lot of gear is
      just excluding certain people by price.

      And honestly? We all know that for many users gear is just overbuild and way
      stronger than the needs of the user.

      That said I do like some cheaper alternatives like the DD or stuff from
      https://luxeoutdoor.de/de/

      Thinking about a Locus Gear Khufu at the moment though 🙂

  1. Matthias

    Hm..lässt sich das Zelt auch Straff aufbauen?

    „In dieser Nacht hörte man die Bewegungen des Außenzeltes im Wind“ oder „Problematisch ist der Ausstieg aus dem Innenzelt ohne das nasse Außenzelt zu berühren“ ..ist bei dieser „Aufbauweise“nicht sonderlich verwunderlich..

    1. Carsten "Sauerkraut" Jost Autor des Beitrags

      Ja klar lässt sich das straff aufbauen.

      Jedenfalls, wenn man die anderen Bilder im Netz sieht.

      Sandra hatte tatsächlich nur Bilder aus Korsika wo es wegen dem harten Steiboden wohl nicht immer einfach mit dem Pitch war.

      Gruß

      Carsten

    2. Sandra

      Tatsächlich war es ein ziemlicher Kampf mit dem Boden! Allerdings muss erwähnt werden, dass das Außenzelt immer etwas feucht wird und aufgrund der Konstruktion schlichtweg ein Ausstieg ohne Berührung etwas Akrobatik erfordert. 😉 Ein Sommertest auf der Wiese folgt sobald sich der Bodenfrost verzogen hat!

      1. Carsten "Sauerkraut" Jost Autor des Beitrags

        Hi Sandra 🙂

        Und wir können den Artikel dann auch gerne mal updaten und noch mehr Bilder reinstellen.

        Gruß

        Carsten

  2. Alex

    Hi Carsten,

    echt cool das es auch mal Pyramids unterhalb von 300€ zu kaufen gibt!!
    Macht einen guten Eindruck das Zelt.

    Ich denke mit einem längeren Trekkingstock ließe es sich auch deutlich straffer abspannen. Hat man keinen längeren Stock kann man sich relativ leicht aus einem Baumarkt-Alurohr eine Verlängerung basteln. Hab ich für mein Pyramid auch gemacht und wiegt bei 30 cm ungefähr 30 g.

    Viele Grüße,
    Alex

  3. Dennis Eipel

    „Das mit dem Abspannen üben wir aber noch mal.“ Spaß beiseite, es kann halt nicht immer perfekt stehen. Wichtig ist, dass auch bei schlechten Bedingungen seinen Dienst tut und das scheint hier ja der Fall zu sein. Daumen hoch!

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