Kochen Ultraleicht – Buchvorstellung

Kochen Ultraleicht von Stefan Kuhn ist vor Kurzem erschienen und als bekennender Ultraleicht Trekker musste ich mir das einfach zulegen und schaun, was Stefan so zu erzählen hat.

Kochen Ultraleicht von Stefan Kuhn

Kochen Ultraleicht von Stefan Kuhn

Auf 160 Seiten bekommt man als Leser einen Eindruck wie man mit weniger Gewicht in seiner Outdoorküche draussen unterwegs sein kann.

Das Buch ist grob in 5 Teile unterteilt, die ich mal kurz beleuchten möchte

Kochen_ultraleicht_Inhaltsverzeichnis

Kochen_ultraleicht_Inhaltsverzeichnis

1.)Richtig gekocht wird daheim

Dieser Teil ist so ein Stück die Einleitung in das Buch und bleibt für mich ein bisschen hinter seinen Möglichkeiten zurück. Ganz klar geht es um ultraleichte Küche und somit um die Reduzierung des zu tragenden Gewichts in dieser Ausrüstungskategorie. Auch wenn es stimmt, das auf langen Touren oft nicht wirklich gekocht wird, sondern nur Wasser heiß gemacht wird, hätte man diesen Teil des Buches doch kulinarisch etwas positiver schreiben können. Es geht doch darum Leute, die sich neu mit dem Thema zu befassen einen Zugang zu dem Thema zu verschaffen. Da später im Buch ja auch Rezeptvorschläge enthalten sind, wäre schon hier ein stärkerer Fokus auf die kulinarischen Möglichkeiten einer leichten Küche (auch wenn diese in der Realität nicht immer abgerufen werden) wichtig gewesen.

2.)Ausrüstung

Auf 80 Seiten (also der Hälfte des Buches) gehts hier um ultraleichte Kochausrüstung. Dabei werden alle wichtigen Brennstoffe samt zugehöriger Brenner unter die Lupe genommen und natürlich auch ein Blick auf Selbstbaukocher geworfen. Töpfe, Besteck, Zubehör, Feuerzeug und weitere Sachen wie Wasserentkeimung werden ebenso angesprochen und das Kapitel ist für mich der bis dato beste Ratgeber in Buchform, was ultraleichte Kochausrüstung angeht. Und man kann auch ganz klar sagen, dass selbst traditionelle Trekker hier noch Informationen für Ihre Touren rausziehen können

3.)Proviant

Wieviel Proviant braucht man eigentlich und wie sollte dieser zusammengesetzt sein? Dieser Frage geht Stefan hier auch wieder sehr gut nach. Ganz klar wieder ein Kapitel, dass jedermann mal gelesen haben sollte, bevor er/sie auf Tour geht. 

4.)Rezepte

Und diese 30 Seiten sind mir dann zu kurz ausgefallen. Die Rezepte sehen teilweise echt toll aus. Ich hätte mir nichtsdestotrotz a)mehr Rezepte mit mehr Überraschungseffekt („Wow! Sowas kann mal als selbst mit UL-Küche zaubern) und b)mehr „einfache“ Rezepte, die gerade Einsteigern einen besseren Einstieg in die Materie ermöglichen.

So schön z.B. Dörren auch ist. Für mich persönlich ist es ein Hemmnis, wenn ich mir extra ein Dörrgerät kaufen muss, bzw. der Ofen stundenlang bei geöffneter Klappe läuft.

Fazit

Ein super Buch für jeden, der drüber nachdenkt wie man sich auf der nächsten Outdoor-Tour verpflegen soll. Der Ausrüstungsbereich vermittelt ein klares Bild von unterschiedlichen Brennstoffen, Kochern etc. . Grundsätzliches zum Kalorienbedarf auf Trekkingtouren sowie die kalorische Zusammensetzung der mitzuführenden Nahrung wird ebenso erläutert.

Potential sehe ich allerdings in der „Rezeptwelt“, was Anzahl der Rezepte und die Präsentation derselben angeht. Warum kauf ich mir den ein Kochbuch? Tatsächlich weil ich italienisch kochen lernen möchte oder weil die Abbildungen der hackfleischgefüllten Canneloni mit einem Glas Rotwein daneben so verdammt lecker aussieht? 🙂 Ganz klar sollte man aus Gewichtsgründen, den Rotwein gegen etwas stärkeres austauschen 😉 Schließlich sind wir ja ultraleicht unterwegs 🙂

Und sonst?

Ich selber habe noch Nachholbedarf was kulinarische Fähigkeiten angeht.Zu oft ist „Hunger der beste Koch“ für mich. Ich lasse Euch wissen, wenn ich mal was von Stefan nachkoche oder auch anderen vielleicht einfacheren Rezepten den Vorzug gebe, wie sie z.B. Alex von Bergreif in Kürze beschrieben hat.