Ich war sehr erfreut als mir Bergfreunde.de kostenlos eine Icebreaker Helix LS zur Verfügung gestellt hat.
Jacken, die nicht mit Primaloft oder anderen Funktionsfasern, sondern mit Wolle gefüllt sind, waren schon etwas länger auf meinem Radar. Ich hatte mich nur noch nicht zu einem Kauf durchgerungen. Bei dem Winter auch verständlich, oder?
Damit das mit der Wollisolation auch klappt wird der Wolle etwas Polyactid beigemischt. Ähnlich macht das Ortovox. Icebreaker nennt seine Isolation Merinoloft.
Um gleich etwas vorweg zu nehmen…die Jacke hat mich positiv überrascht, obwohl einiges anders war als es zunächst schien.
Wärme
Icebreaker sagt auf seiner Webseite folgendes: „Gleichzeitig sorgt ein Wollfutter für maximale Wärme, Atmungsaktivität und Geruchsneutralität.“ während die Bergfreunde mit dem Begriff „leichte Wärme“ etwas vorsichtiger formulieren.
Um auf dem Papier einen Eindruck von Isolationsmaterialien zu bekommen (Daune ausgenommen) schaue ich mir gerne an, was die Isolations wiegt. Bei der Helix wird ein Wert von 70 Gramm auf den Quadratmeter angegeben. Die meisten richtig leichten Primaloftjacken haben 60 Gramm/Quadratmeter und somit erwartete ich eine ähnliche Leistung.
In der Praxis kann ich der Jacke keine maximale Wärme attestieren. Die Isolation ist nicht so hoch wie ich das erwartet hätte. Das hat sicher auch damit zu tun, dass seitlich am Körper und an der Unterseite der Arme nicht Merinoloft, sondern ein Merino-Stretch verarbeitet wird. Das isoliert zum einen weniger und lässt zum anderen auch Wind durch. Als Isolationsjacke im eigentlichen Sinne schwächelt die Jacke, als Isolations-Layer ist sie OK.
Look and Feel
Wow! Die Jacke sieht an mir ganz anders aus als erwartet. Das Teil ist nicht sportlich, es ist schick. Zu Jeans und Hemd ein Hinkucker. Meine Frau war völlig baff. Offensichtlich hatte ich endlich mal auf sie gehört und nicht schon wieder so ne Outdoorjacke bestellt von denen ich Ihrer Meinung eh zu viele habe, sondern eine schicke alltagstaugliche Jacke!
Die Jacke trägt sich leicht, macht jede Bewegung mit, lässt leichten Regen gut abperlen und erfüllt somit alle Marketingversprechen bis auf die Wärme. Innen ist die Jacke teilweise mit Merinostoff abgefüttert, der sich so auch in einem Jacket wiederfinden könnte.
Bei dem milden Winter, den wir zur Zeit leider immer noch haben, ist die Helix Ls somit zu DER Alltagsjacke für mich geworden. Ganz sicher das erste Mal, dass mir der Begriff Urban Outdoor mit einem akzeptierendem Lächeln über die Lippen kommt.
Ausstattung
Die Jacke hat zwei normale Taschen, sowie eine nur von Innen zugängliche Brusttasche mit Kabelausgang für Kopfhörer. Der Reißverschluß ist mit einem stabilem Stoff unterlegt. Somit kann sich der Zipper nicht in dem sonst verwendetetn leichten Oberstoff/Unterstoff verhaken und diesen potentiell beschädigen.
Fazit
Sobald man seine Erwartung was die Wärmeleistung der Jacke angeht etwas zurückfährt, bekommt man eine Jacke, die sich toll trägt und super aussieht. Als Übergangsjacke kann man sie letztlich prima von Oktober bis Ostern einsetzen.
Wer die Jacke gerade günstig haben möchte, wird sicher im Schlußverkauf eine tolle Jacke finden, die lange über den Winter hinaus nutzbar ist
Blogosphäre
Auch andere Blogger haben die Jacke unter die Lupe genommen:
Hallo Carsten,
Schöner Test! Weißt du auch wie schwer die Icebreaker Helix ls ist? Habe auf der Herstellerseite keine Angabe dazu gefunden.
LG Alex
Pingback: Praxistest: Icebreaker Helix LS Zip Isolationsjacke aus Merinowolle | Hiking Blog