Marktübersicht Trekkingrucksäcke 2012 – schwere und leichte Rucksäcke im Vergleich

Nach 2010 und 2011 schaue ich mir 2012 schon das dritte Mal eine Auswahl von Trekkingrucksäcken an, die ich für recht repräsentativ halte und stelle die Daten und Schlußfolgerungen hierzu in diesem Artikel vor.

Jeder kennt die Firma Globetrotter und das von Ihr herausgebrachte „Handbuch“. Hierbei handelt es sich um den Gesamtkatalog, der neben des geführten Sortiments auch eine Unmenge an hilfreichen Informationen bietet. Globetrotter bietet in seinen Filialen ein unbeschreibliches Einkaufserlebnis mit toller Auswahl, Testmöglichkeiten und fachkundigem Personal.

Was Globetrotter an Rucksäcken im Laden und Katalog hat ist gemeinhin das, was Deutschland bei Trekkingtouren auf dem Buckel hat. Und wie in den Jahren zuvor muss ich – soviel vorab- sagen, dass das leider ganz schön schwer ist. Trotz unzähliger Ultraleicht-Blogs und Anbietern leichter Ausrüstung,  tun sich viele Leute schwer weniger zu tragen (das ist doch mal ganz toll formuliert).

Um die Situation ins rechte Licht zu rücken, habe ich neben der Globetrotterauswahl auch die Rucksackauswahl vom Trekking Lite Store angesehen und ein paar weitere Leichtrucksäcke mitangeführt, die gerade für Umsteiger interessant sind.

Bevor die rohen Zahlen sprechen hier auch wieder eine kurze Erklärung zur Herangehensweise. Um die Rucksäcke vergleichbar zu machen, habe ich das Gewicht je Liter Volumen für jeden Rucksack errechnet. Dadurch wird gewährleistet, dass wir einen 80 Liter Rucksack auch mit einem 55 Liter Rucksack vergleichen können. Wie ich das errechne findet Ihr auch im 2011er-Marktübersicht.

Die Rohdaten könnt Ihr in dieser Google-Tabelle ansehen. Einige ausgewählte Ergebnisse sehr Ihr allerdings zusammengefaßt nachfolgend.

Die Globetrotterauswahl

Globetrotter-Durchschnittsrucksack 2615 Gramm 65,5 Liter 40,25 Gramm/Liter
leichtester Globetrotterrucksack nach Gramm je Liter Meru Hudson 70 1760 Gramm 70 Liter 25,14 Gramm/Liter
leichtester Damenrucksack nach Gramm je Liter Meru Belize 60 1600 Gramm 56 Liter 28,57 Gramm/Liter
schwerster Herrenucksack nach Gramm je Liter Mac Pac Torlesse 50 S2 2580 Gramm 45 Liter 57,33 Gramm/Liter
schwerster Damenrucksack nach Gramm je Liter Deuter Aircontact Pro 55+15 SL 2960 Gramm 60 Liter 49,33 Gramm/Liter

Die Trekking-Lite-Store-Auswahl

SixMoonDesigns Swift 554 Gramm 56 Liter 9,89 Gramm/Liter
Gossamer Gear Mariposa Plus 715 Gramm 59 Liter 12,12 Gramm/Liter
ÜLA AirX Ultralight 1035 Gramm 75 Liter 13,80 Gramm/Liter
Hyperlite Mountain Gear Gear Porter Pack 860 Gramm 55 Liter 15,64 Gramm/Liter

Carsten´s spontane Umsteiger-Auswahl

Osprey Exos 58 1140 Gramm 58 Liter 19,66 Gramm/Liter
Lightwave Ultrahike 60 1250 Gramm 60 Liter 20,83 Gramm/Liter
Lowe Alpine Zepton 50 1160 Gramm 50 Liter 23,20 Gramm/Liter
Lightwave Wildtrek 60 1480 Gramm 60 Liter 24,67 Gramm/Liter
Lowe Alpine Nanon 50:60 1360 Gramm 50+Liter 27,20Gramm/Liter

Carsten´s am häufigsten eingesetzter Rucksack, der Laufbursche huckePack kommt 8 Gramm je Liter.

Die Schlußfolgerungen aus den letzten Jahren sind die gleichen geblieben. Ein Durchschnittestrekkingrucksack ist immer noch doppelt so schwer wie ein leichter und bis zu 5x so schwer wie ein ultraleichter Rucksack.

 

12 Kommentare zu “Marktübersicht Trekkingrucksäcke 2012 – schwere und leichte Rucksäcke im Vergleich

  1. fabian

    Hi Carsten, gute Übersicht, wie jedes Jahr. Immer wieder interessant zu sehen welche Zielgruppen sich Globetrotter offensichtlich sucht. 😉 Die 2,6kg beim Globi-Durchschnittsrucksack finde ich echt beeindruckend.

    Sinnvoll fände ich es aber schon zwischen Rucksäcken mit und ohne Tragegestell zu unterscheiden. Gut, du nennst das jetzt „Umsteiger-Auswahl“, aber ich wollt’s mal gesagt haben. 😉

    1. admin Autor des Beitrags

      Hi Fabian,

      danke für Deinen Kommentar.

      Eigentlich birgt dieser Artikel soviel Zünd- bzw. Diskussionsstoff, dass ich jedes Mal wieder erstaunt bin, dass hier nicht mehr kommentiert wird. 🙂

      Zum Teil gebe ich Dir natürlich recht, was die Gestell-Problematik angeht. Das kann je nach angepeiltem zu tragendem Gewicht schon einen Unterschied machen, ob man ein Gestell hat oder nicht.

      Übrigens gibts natürlich auch bei den Rucksäcken unter einem Kilo die Möglichkeit den Rücken zu stabilisieren. Entweder über eine Isomatte oder über Carbon ode Alustreben wie z.B. beim SixmoonDesigns Swift oder Mariposa Plus von Gossamer Gear.

      Bei den ganz leichten Säcken wie dem Laufbursche huckePack oder ZPacks Blast (siehe 2011) werden recht leichte Traglasten angenommen, was Gestelle überflüssig macht.

      Bis bald

      Carsten

  2. Jens

    Hallo Carsten, vielen Dank für die Marktübersicht und die Mühe, die du dir damit gemacht hast. Die Idee das Gewicht je Liter Volumen zu berechnen und dann die Rucksäcke zu vergleichen, finde ich sehr gut! So lassen sich verschiedene Größen hinsichtlich des Gewichts gut vergleichen. Erstaunlich finde ich, dass die Rucksäcke der Eigenmarke von Globetrotter zu den leichtesten im Sortiment gehören.
    Die Frage bei dem Vergleich von leichten und schweren Rucksäcken ist jedoch, ob nicht ein leichter Rucksack ohne Tragegestell unterwegs mehr Energie verbraucht, als durch das verringerte Gewicht eingespart wurde.

    1. admin Autor des Beitrags

      Hi Jens,

      die „gestell-losen“ Rucksäcke werden ja sehr häufig mit Isomatten als Rückenpolsterung verwendet. Die Matte dient hier zum einem zur Polsterung, zum anderen kann sie die Funktion des Gestells übernehmen. Bei richtigem Packen führt darüberhinaus die Ladung selber zu einer gewissen Stabilisierung des Rucksackes, was ein Gestell obsolet machen kann.

      Sicher gibt es auch Momente in denen ein Gestell ratsam ist. Einige leichte Rucksäcke (ULA, Gossamer Gear, SixmoonDesigns) gibt es aber auch mit Gestell bzw. Gestell zum Nachrüsten.

      Nichtsdestotrotz kann es einen Unterschied zwischen leichten und schweren Rucksäcken geben, der sich bei höheren zu tragenden Gewichten bemerkbar macht.

      Dazu schreibe ich aber in Kürze einen gesonderten Artikel.

      CU

      Carsten

      Einen Aspekt, den Deine Frage nach der Vergleichbarkeit von leichten und schweren Rucksäcken aber noch hervorbringt, ist ein anderer

  3. mmmmhhh bin verunsichert...

    Jetzt habe ich ne Menge gelesen über Ultraleichtausrüstung und Rucksäcke und dann habe ich mich doch nicht richtig getraut. Erst mit einem Deuter Actlite 50 geliebäugelt und dann bei Globetrotter nach Beratung den Bestseller Osprey Kestrel 58 gekauft. Nur…der ist zwar superbequem und sitzt klasse, aber hat dann doch fast 1,9kg. Mein alter großer Bachrucksack hatte 2,5 kg. Also dieser ist schon leichter, aber es ginge halt noch deutlich leichter…. Noch kann ich das Teil zurücktauschen… mal sehen. Was würdet ihr raten?

    1. admin Autor des Beitrags

      HI Martin,

      bei der Auswahl des Rucksacks ist neben der guten Paßform auch das angepeilte zu tragende Gewicht wichtig.

      Ich habe diese Woche im Rahmen eines Jugendcamps öfter mal 20kg Seile im Rucksack tragen müssen. Das
      habe ich dann nicht mit meinem 400 Gramm Laufbursche huckePack erledigt, sondern mit einem Gregory
      Palisade mit 3000 Gramm.

      Ich denke, dass die Rucksäcke von Granite Gear oder Lightwave eine gang gute Möglichkeit sind selbst bei
      nicht UL-Lasten einen Rucksack zu finden, der nochmal etwas leichter ist als der Kestrel.

      Letzlich entscheidet aber natürlich auch die Paßform.

      Ist wie Schuhe kaufen, guter Rat ist da nicht einfach.

      CU

      Carsten

  4. Pingback: Testbericht: Lightwave Ultrahike (leichter Trekkingrucksack) | hugs for hikers | outdoor & nachhaltigkeit

  5. Andreas

    Kommt auch dieses Jahr wieder eine solche Liste? Denn einen leichten Rucksack für Ein- oder Zweitagestouren bräuchte ich noch. Und der, den ich sonst auf Mehrtagestouren nutze, fällt da aus dem Rahmen! Selbst wenn du keine neue Liste machst, werde ich mich durch die hier durchforsten. Vielen Dank für die Mühe!

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