BRS-3000T – Der leichteste Gaskocher der Welt?!

BRS-3000T Ultraleichtgaskocher

BRS-3000T

Schon interessant, dass ein so kryptischer Produktname wie BRS-3000T hängenbleibt. Das liegt aber wahrscheinlich an den Spezifikationen dieses ultraleichten Gaskochers. Mit 25 Gramm ist der BRS-3000T nämlich meines Wissens der leichteste Gaskocher auf dem Markt.

Ultraleicht, super kompakt, starke Leistung und haltet Euch fest…in der Regel unter 20 Euro käuflich erhältlich. Da sag nochmal einer das ultraleichte Gaskocher teuer sein müssen. Den Kocher habe ich übrigens aus meiner eigenen Tasche bezahlt. Dieser Kurztest spiegelt wie sonst auch allein meine Meinung wider.

Flammbild

Flammbild BRS-300T

Flammbild BRS-300T

Der Kocher haut die Flamme raketenmässig nach oben raus, was die Nutzung mit schmalen Töpfen oder Titantassen wie der Snowpeak 600 nahelegt. Ohnehin macht so ein leichter Kocher fast nur Sinn, wenn auch der Rest des Kochsets einigermassen ultraleicht ist.

Packmass

BRS-3000T klein verpackt

BRS-3000T klein verpackt

Der Kocher kommt klein verpackt in einem grünen Beutelchen. Das hätte man sich sparen können, tut aber auch nicht weh. Wenn man dran denkt, dass kleine Gaskartusche und Kocher problemlos in die Titantasse gehen, dann klappert der Kocher nicht ganz so laut, wenn er im grünen Säckchen ist.

Topfbreite

kleine Töpfe bevorzugt

Am besten funktioniert der Kocher mit kleineren Töpfen und Titantassen, da die Topfaulage nicht sehr breit ist und der Kocher instabil wird, wenn man zu breite (und zu schwere) Töpfe drauf stellt. Der BRS-3000T ist eben ein Ultraleichtkocher und sollte auch so genutzt werden.

Die harten Fakten

2700 Watt

25 Gramm

1 Liter Wasser kochen nach 2:58 Minuten

Die nicht ganz so harten Fakten

Ich glaub den Angaben der Kocherhersteller nicht. Nicht beim diesem Kocher und auch nicht bei anderen. Ich weiß ja auch gar nicht wie die das messen. Welcher Topf wird benutzt? Welche Kartuschengröße? Welche Gasmischung? Welche Topfgröße? Welches Topfmaterial? Auf welcher Höhe wird getestet? Wie warm ist das Wasser wenn es in den Topf kommt? Wird ein Topfdeckel verwendet? Ist gerade Vollmond? …

Ich habe den Kocher fürs Erste mal in der Küche ein paar Mal laufen lassen und zwar mit Kartuschen unterschiedlicher Füllmenge. Zu Anfang hat so Kartusche mächtig Druck, später lässt dieser nach, was normalerweise auch die Kochzeiten beinflusst.

Gekocht habe ich auch nicht einen Liter, sondern nur einen halben Liter. Der Kocher ist ganz ehrlich was für Ultraleicht-Solo-HIker. Mit anderen Worten wird maximal ein halber Liter Wasser für eine Trekkingmahlzeit oder einen großen Kaffee gekocht. Gnaz klar muss Euch sein, dass diese Werte dann draussen (Wind) nochmal ein bisschen schlechter sein werden, egal wie gut Ihr den Kocher vor Wind schützt.

Küchentest

Bei einer fast vollen Kartusche kochten 0,5 Liter Wasser nach 3:23 Minuten und der Kocher verbrauchte dabei 9 Gramm Gas.

Bei einer fast leeren Kartusche dauerte das ganze schon 4:00 Minuten, der Gasverbrauch lag dennoch nur bei 9 Gramm. 

Die Werte sind also deutlich schlechter als angegeben (was häufig so ist). Allerdings war in einem schnellen Küchenvergleichstest der EOE Lithium auch nicht schneller, wenn auch deutlich wertiger verarbeitet (Test folgt). Ein Jetboil Micromo, der deutlich schwerer ist, war aber mit 1:50 Minuten und 5 Gramm Gas DEUTLICH schneller.

Wo ist jetzt der Haken?

Je nachdem wo man den Kocher kauft, kostet er so zwischen 13 und 20 Euro (inklusive Porto). Das macht den Kocher auf dem Papier erst einmal ziemlich unschlagbar. Wo ist jetzt also der Haken? Tatsächlich gibt es einen. Man liest im Internet vermehrt davon, dass der Kocher sich aufgrund der Hitze verformt und dann nicht mehr nutzbar ist. Die interessantesten Beiträge (allerdings auf Englisch) kommen hier von Hiking Jim, der den Blog „Adventures in Stoving“ betreibt. Hier sind einige Beispiele auch mit Bildern gezeigt in denen der Kocher versagt.

Die Auflagefläche für Töpfe ist auch bei mir von Anfang an so, dass meine Titantasse nicht 100% plan aufliegt. Das ist aber nicht schlimm. Da die Topfauflage auch ziemlich klein ausfällt, macht der Kocher mit größeren Töpfen wenig Spaß. Aber hey, wir reden von einem 25 Gramm-Kocher für wenig Geld, was soll man da auch erwarten.

Und wenn es schief geht?

Es ist ja immer super, wenn man die Mega-Schnäppchen im Internet kauft. Der vorher erwähnte EOE Lithium, der dem BRS-3000T am Nächsten kommt, kostet regulär z.b. 59,95 Euro. Im Fall des BRS-3000T ist es aber so, dass ein Kauf im Internet bedeutet, dass einem niemand hilft, wenn was nicht funktioniert. Im besten Fall bekommst Du Dein Geld zurück, wenn es weniger gut läuft, dann bleibst Du auf dem Schaden hocken. Du hast keinen qualifizierten Ansprechpartner und bei dem Preis wird natürlich auch nichts repariert, sondern entsorgt.

Was sagen die anderen?

 

Auf deutschen Blogs habe ich den Kocher bis dato nur bei Alex von Bergreif gesehen, der zu einem ähnlichen Fazit kommt wie ich.

Interessant ist hier sicher der Langzeit-Einsatz. Malin von Friluftsvegan ist gerade mit dem Kocher auf dem Pacific Crest Trail unterwegs und die ersten paar Hundert Meilen hat der KOcher erst mal überlegt. Der Blog ist auf schwedisch 🙂 aber der Instagram Account von Malin wartet immer wieder mit schönen Bildern auf. Ich frag Malin immer wieder mal, ob der KOcher noch lebt 🙂

Seit 2015 ist der Kocher schon bei Tobias vom Limitcamper-Blog im Einsatz.

Fazit zum BRS-3000T

Bei dem Preis, dem Gewicht und der Leistung kann man an sich nichts falsch machen. Persönlich habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu dem Kocher. Ja, er weckt ultraleichte Begehrlichkeiten, aber weil nicht alles super ist bei dem Kocher (kleine teils verzogene Topfauflage, ungewisse Langlebigkeit) und kein Service da ist, wenn mal was schief geht, bleibt auch irgendwie ein fahler Geschmack übrig. Hop oder Top? Hier gibts von mir keine Empfehlung, schaut es Euch selbst an.

9 Kommentare zu “BRS-3000T – Der leichteste Gaskocher der Welt?!

  1. Pingback: Leichtes Trekking-Kochset

  2. Tobias

    Hallo Carsten,
    du fragtest nach meiner Langzeiterfahrung mit dem BRS 3000T.

    Ich bin immernoch beeindruckt von dem Teil. Verrichtet seinen Dienst ohne Probleme seit über 2 Jahren.

    Das er sich durch die Hitze verziehen soll habe ich noch nicht feststellen können, aber ich koche auch meistens auf Sparflamme und drehe nie voll auf.

    Ich kann den Kocher immernoch uneingeschränkt empfehlen, der wird so schnell nicht ausgetauscht denke ich 🙂

    Beste Gruesse
    Tobias

    1. Carsten "Sauerkraut" Jost Autor des Beitrags

      Hey Tobias,

      danke für den Kommentar. Ich werd das auch gleich noch im Artikel verlinken.

      Gruß

      Carsten

  3. Günter Bruns

    Hallo Carsten,

    was hältst Du von einem Holzkocher? Ein paar kleine Holzäste findet man doch immer unterwegs.
    Und wenn es regnet muss ich halt einen Tag vorher schon etwas Holz sammeln zum trocknen. Im Internet gibt es auch Selbstbauanleitungen, z.B. mit dem Ikea Besteckkasten. Dann brauch ich mich nicht um Gas kümmern und auch nicht zu tragen…

    LG Günter

    1. Carsten "Sauerkraut" Jost Autor des Beitrags

      Hallo Günter,

      ich finde Holzkocher super und habe selber den Solo-Stove (sollte ich auch mal einen Test zu schreiben).

      Da ich in letzter Zeit sehr viele Leser habe, die den Pacific Crest Trail laufen möchten, ist mein Fokus aber gerade auf Gaskochern.

      Wegen der Trockenheit in Südkalifornien und Waldbränden ist es aus meiner Sicht nicht zu empfehlen auf dem PCT etwas anderes als einen Gaskocher zu verwenden. Wird zwar immer noch anders gemacht (sowohl Holz als auch Spiritus), ich bin da aber kein Freund von.

      Auf „feuchteren“ Trails finde ich Holz aber eine sehr gute Alternative, wenn man weiß wie man das Feuer auch bei mal nicht so guten Verhältnissen ordentlich anbekommt.

      Gruß

      Carsten

  4. Peter

    Hallo Carsten,

    ich finde der Artikel zum BRS-3000T ist dir gut gelungen. Du berichtest nicht nur einseitig über das den Gaskocher, was mir sofort gefallen hat – weiter so. Leider eignet sich der Gaskocher von der Größe her wohl weniger für einen größeren Familienausflug mit meinen Kindern.

    Gruß

    Peter

    1. Carsten "Sauerkraut" Jost Autor des Beitrags

      Hallo Peter,

      danke für Deinen Kommentar. In Kürze schick ich auch nochmal ein Update durch.

      Carsten

  5. Daniel Gander

    Hab den Kocher auch schon auf mehreren Trekking-Touren (zu zweit) genutzt und erst jetzt im Nachhinein die Berichte über die Ausfälle (z.B. auf den verlinkten Blog von Hiking Jim: „Adventures in Stoving“) gelesen.
    Verwendet haben wir den Kocher mit einem 1 Liter-Topf (immer wieder auch voll) und am Schluss der Tour auch mal um mehrmals hintereinander den vollen Topf Wasser zu erhitzen (weil die Gaskartusche eh leer werden musste). Erfolgt ist das ganze auch noch in einem geschlossenen Raum. Rückblickend betrachtet war der Kocher da wohl ziemlich gefordert!

    Bisher kann ich trotzdem noch keine Verschleißerscheinungen feststellen. Trotzdem überlege ich nach dem Lesen dieses Berichts, ob ich dem Kocher in Zukunft nicht etwas weniger zumuten sollte.

    1. Carsten "Sauerkraut" Jost Autor des Beitrags

      Hi Daniel,

      ich „musste“ den KOcher damals natürlich auch erst mal haben, weil er so leicht war.

      Wenn ich ehrlich bin, dann taugt mir aber z.B. der etwas schwerere EOE Lithium, weil
      er halt auch eine etwas größerer Topfauflauge hat und selbst meine Titantasse dann
      besser steht.

      Und wenn ich das Gewicht im Auge habe, dann ist gerade bei kürzeren Touren Spiritus
      immer noch eine Alternative, weil das Kartuschengewicht wegfällt.

      Gruß

      Carsten

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