Merrell All Out Fuse – Leichter Minimal-Trailrunner mit Licht und Schatten

Heute möchte ich Euch den Merrell All-Out Fuse vorstellen. Der Schuh wurde mir Ende April kostenfrei von Bergfreunde.de zum Testen zur Verfügung gestellt.

 

Merrell All-Out-Fuse

Merrell All-Out-Fuse

Ich hatte mir den All-Out Fuse ziemlich bewusst ausgesucht. Für eine 400km lange Tour durch Schweden, dem Coast-2-Coast-Schweden, suchte ich noch einen leichten Schuh.

Kurz hatte ich mit dem Gedanken gespielt bei meiner eh sehr leichten Ausrüstung zu einem MInimalschuh wie dem Merrell Trail Glove (hab ich schon ewig) oder sogar meinen geliebten Luna Sandals zu greifen. Bei den teilweise jedoch sehr langen Etappen (über 30km) war mir das dann im Vorfeld dann doch zu heikel.

Der All-out Fuse ist leicht, hat 6mm Sprengung und etwas Dämmung in der Ferse, damit man auch bequem über die Ferse laufen kann und vom Schuh nicht ins Vorfußlaufen gezwungen wird. Das mag ich zwar beim Joggen sehr gerne, im Alltag oder bei längeren Wanderungen bin und bleibe ich aber wohl ein Fersengänger. Der breite Schnitt im Vorfuß ist gerade bei langen Tagesetappen hilfreich, weil der Fuß dann einfach in die Breite geht.

Getestet wurde der Schuh von mir ausgiebig und ich kann schon vorab eine Haß-Liebe meinerseits attestieren.

Praxistest 1

“Oh der sieht aber schön aus”, sagte meine Freundin. Ja! Der von den Bergfreunden gelieferte graue All-Out Fuse war super. Tolles grau und tolle Paßform. Sitzt wie ein Handschuh und ist toll leicht. Genau das, was ich für eine leichte lange Trekkingtour in Schweden brauche.

4 Tage und 100km gelaufene Kilometer später die Ernüchterung. Das Außenmaterial des Schuhs arbeitet sich an der Gehfalte auf. Der Defekt ist sichtbar und bis zum Ende der Tour sind die Schuhe an der Stelle komplett durch. Mann! Kann doch nicht sein oder? Ich schick den Schuh nach der Tour ein und schildere das Problem und bekomme umgehend einen neuen, diesmal in gelb.

 

Merrell All-Out-Fuse

Merrell All-Out-Fuse

Praxistest 2

Leider sieht auch der gelbe Schuh konstruktionsmässig genau so aus wie der erste und ich befürchte Schlimmes. Im Alltag angekommen dauert es natürlich etwas bis ich an die 100km rankomme bei denen mein erstes Paar angefangen hat den Geist aufzugeben. Leider kommt es aber wie erwartet. Nachdem ich die Schuhe bei jedem meiner Trainingsläufe (ich fang gerade wieder mit dem Laufen an) benutzt habe, beginnt der Schuh wieder an eben derselben Stelle wieder auseinanderzubröseln.

Deja-Vu?

Absolut! 2013 hatte ich eine Mammut MTR 201 beim Coast-2-Coast Schweden dabei, der auch in der Gehfalte auseinanderging. Als Ersatz bekam ich damals einen MTR201 Pro 🙂 In meinen Augen steht Pro für “wir haben die Schwachstelle an der Gehfalte beseitigt”.

Ich hoffe nun inständig, dass Merrell auch einen All-Out-Fuse Pro herausbringt.

Habe ich den zweiten Schuh nun wieder reklamiert, um einen neuen zu bekommen? Nein! Hin und wieder kann man sich ruhig Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit machen. Ganz klar ist mein erster reklamierter Schuh in der Tonne gelandet und der zweite würde ebenso dort landen. Stattdessen habe ich das zweite Paar jetzt an der defekten Stelle mit Seam Grip zugekleistert. Das sieht nicht schön aus, der Laufkomfort hat sich dadurch nicht geändert. Ich kann den Schuh so zwar nicht mehr im Alltag anziehen, für meine Läufe passt es aber noch.

Der Merrell All-Out-Fuse kommt bei meinen Blogger-Kollegen gut weg, allerdings haben die ihn entweder nicht so lange wie ich getestet oder mehr Glück gehabt als ich.

Was sagen Blogger-Kollegen zu dem Schuh?

Wir sehen den Allout Fuse als einen Sommerschuh für die trockenen Wald- und Forstwege, der auch die Straße bis zum Trail perfekt meistert. Dafür bekommt man einen sehr bequemen und gut passenden Schuh, der einem ein natürliches Laufgefühl gibt, ohne dass man dabei auf eine gewisse Dämpfung verzichten muss.

https://trampelpfad-lauf.de/testbericht-merrell-allout-fuse/

„Der Merrell Allout Fuse ist kein radikaler Barfuß-Schuh, sondern ein gelungener Kompromiss zwischen Minimalismus und Komfort. Passform, Schnürung und vor allem die Rückmeldung vom Trail sind hervorragend. Der Schuh eignet sich deshalb perfekt für Citytrails und leichte Waldwege. Im Gebirge ist er dagegen überfordert: Für technisch anspruchsvolles Terrain bietet der Allout Fuse weder genügend Grip, noch ausreichend Protektion.“

https://trailblog.de/ausruestung/laufschuhe/merrell-allout-fuse-test/

„Der Merrell Allout Fuse fällt definitiv in die Kategorie “sommerlicher Laufschuh”. Als wirklicher Minimalist ist er Feuchtigkeit und groben oder rutschigen Untergründen nicht gewachsen, spielt dafür aber in technischem Gelände oder auf den Untergründen, für die der Schuh konzipiert ist, seine Stärken aus. Dabei spürt man den Untergrund sehr gut, was das Trail-Erlebnis noch intensiver macht.

Der Allout Fuse ist bei mir auch auf der Straße im Einsatz, da er durchweg bequem sitzt und auch beim normalen Gehen Spaß macht.“

https://outdoorseite.de/merrell-allout-fuse/

Fastpacking-Blog-Fazit

Ich werde den All-Out-Fuse im Auge behalten. Sobald Merrell die Schwachstelle des Schuhs beseitigt werde ich mir ganz sicher wieder ein neues Paar kaufen.

10 Kommentare zu “Merrell All Out Fuse – Leichter Minimal-Trailrunner mit Licht und Schatten

  1. Axel | OUTDOORSEITE

    Da hast du ja direkt doppelt Pech gehabt. Ich kann den Allout Fuse nicht so häufig tragen, da ich immer noch mit der Plantarfasziitis zu kämpfen habe. Daher gibt es meine Meinung nur zu kurzen Gehpassagen. Danke aber für’s Erwähnen!

  2. Benni

    Hmmm, hatte den Schuh tatsächlich im Blick. Gab kürzlich mal ein Schnäppchen .. hab mich dann aber dagegen entschieden. Vielleicht gar nicht so schlecht. 😉

    1. admin Autor des Beitrags

      Ich hab mir übrigens jetzt den Bare Access Trail von Merrell geholt. Man merkt die 0mm Sprengung im Vergleich zu den 6mm beim Fuse deutlich, trotzdem ein interessanter Schuh.

  3. Alex

    Sehr interessanter Bericht, vielen Dank!
    Hatte bis jetzt eigentlich nur durchweg Positives von Merrell gehört. Deshalb verwunderte mich der von Dir geschilderte Konstruktionsfehler. In so einem Fall nützen einem die Bequemlichkeit oder das Leichtgewicht des Schuhs nicht viel, vor allem wenn man gerade eine längere Tour macht und sich mit anderen Dingen befassen möchte, als eine Reklamation beim Verkäufer…
    Klar, der Bare Access Trail ist schon deutlich direkter und daher nur bedingt für solch lange Etappen geeignet.

    1. admin Autor des Beitrags

      Hallo Alex,

      All Out Fuse und Bare Access Trail sind in meinen Augen bis auf die unterschiedlich Sprengung (6mm vs. 0 mm) super ähnlich.

      Den Bare Access habe ich mir gerade geleistet und ich finde ihn auch klasse. Den „Konstruktionsfehler“ des Fuse hat er nicht und
      die Sohle ist deutlich profilierter, was auch nicht verkehrt ist.

      Beide Schuhe sind super leicht, was ich toll finde und funktionieren beide auch im komfortablen Hausschlappenmodus. Einfach
      reinschlupfen und die Ferse plattdappen. Der Fuse (nutze ich ja schon länger) hat sich noch nicht beschwert, der Bare Access auch
      noch nicht.

      CU

      Carsten

        1. Admin Autor des Beitrags

          Hi Nico,

          danke für den Kommentar, den ich erst etwas spät gefunden habe (steckte im Spam).

          Bei mir ist der Bare Access immer noch nicht in die Brüche gegangen, obwohl der mittlerweile echt schon lange gedient hat. Ich muss da mal nachfragen inwieweit der Fuß sowas mit negativ beeinflusst.

          Trotzdem danke für den Kommentar.

  4. Barbara

    Einige Jahre her seit Deinem Bericht. Meine Erfahrung mit dem mittlerweilen auch zweiten Schuh: genau das gleiche!

    Der erste Schuh kam auf eine zweimonatige Asienrundreise (hauptsächlich mit Fahrrad und kleineren Wanderungen) mit. Der zweite Schuh benutze ich als Alltagsschuh. Ich liebe den Schuh grundsätzlich. Nur die kaputte Stelle beim Knick beim Laufen… Nach schätzungsweise 100km sind sie durch… leider. Ich werde aber wieder einen kaufen, da der Trage- und Lauf-Komfort top ist!

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