Die neuen Laufbursche Rucksäcke im Test – Packsack, Packraum und Huckepack

 

Laufbursche Huckepack alt und neu
Laufbursche Huckepack alt und neu beim Coast-2-Coast-Schweden

Na das war mal ein Paukenschlag!

Als ich ich zuerst hörte, dass es eine komplett neue Serie von Rucksäcken der Kölner Ultraleicht-Manufaktur Laufbursche geben würde war ich sehr skeptisch. Die „alten“ Modelle waren doch das Non-Plus-Ultra in der UL-Szene und eigentlich jeder, der es sich leisten konnte trug die alten Huckepacks oder Huckepäckchen. Streng nach dem Motto „Don´t fix it if it´s not broken“ war ich erst einmal dagegen 🙂

Aber als ich dann die neuen Modelle auf der Webseite sah wollte ich die neuen Modelle einfach nur noch probetragen. Tolles klares minimalistisches Design gepaart mit Verbesserungen, die das Ausmerzen von Schwächen der alten Serie zum Ziel hatte.Aber dazu später mehr.

Ich haderte ein paar Tage mit der Entscheidung meiner Rucksacksammlung einen weiteren hinzuzufügen und entschied mich dann letztlich doch für den Packsack.

Laufbursche Packsack

Laufbursche Packsack

Laufbursche Packsack

 

Preismässig ist der Packsack mit 79 Euro in der Nylon-Variante der Einstieg in die Laufbursche Rucksackwelt. 24 Liter Volumen bei 130 Gramm gepaart mit einem langen Frontreißverschluß, der den schnellen Zugang auf alles ermöglicht, was sich im Innern des Rucksackes befindet. Vorteil der Ausstattung und Größe ist ein problemloser Einsatz in der Freizeit. Ich entschied mich für den etwas schwereren Packsack aus DxG mit 165 Gramm, weil der nochmal etwas robuster ist.

Den ersten richtigen Test meisterte der Packsack erwartungsgemäß problemlos. Auf einer 4 Tage langen Tour im Pfälzer Wald mit Teilnehmern der deutschen UL-Community wog der Rucksack selbst mit Lebensmitteln und Wasser nie über 5kg. Das Basisgewicht lag auf dieser Tour bei 2400 GRamm. Dieses Gewicht und diese Menge an Ausrüstung könnte man zur Not auch in den Händen tragen. Was man aber nicht muß, wenn der Reißverschluß nicht den Geist aufgibt. Das hat er auch nicht, allerdings sind Reißverschlüsse immer Schwachstellen und man sollte den Packsack sicher nicht gnadenlos vollpacken. Wer noch etwas mehr Platz braucht kann problemlos einen Overflow-Sack oder das Tarp/Zelt/Isomatte oben oder unten an den Packsack dranschnallen.

Laufbursche Packsack von oben
Laufbursche Packsack von oben

Bei konsequenter Ausrichtung auf ein Super-Ultraleichtes-Setup lassen sich in Verbindung mit einem Overflow-Sack auch 1-wöchige Touren von Frühjahr bis Herbst mit dem Packsack bewerkstelligen.

Interessant war für mich beim Packsack, das die Schultergurte im Vergleich zum Packraum etwas weiter auseinanderliegen. Hat in meinem Fall nicht wirklich was ausgemacht, sollte man aber für sich prüfen.

Laufbursche Packraum

Der Packraum ist einer der Rucksäcke, die sich bei Bedarf mit einer Klymit Airbeam als „Rückengestell“ aufrüsten lassen. Natürlich geht auch weiterhin die Verwendung einer normalen Isomatte im Burrito-Style oder einfach als Rückenpolster. Komfortseitig ist die Klymit Airbeam aber hier nicht zu schlagen. Noch stärker wird dieser Komfortgewinn beim Laufbursche Huckepack spürbar.

Laufbursche Packraum

Laufbursche Packraum

Der Laufbursche Packraum wurde mir zu Testzwecken von Mateusz für das 400km lange Trekking-Event Coast-2-Coast Schweden zur Verfügung gestellt und ich war sehr zufrieden mit dem Pack. Nachgewogene 340 Gramm mit Brustgurt und Bauchgurt plus 85 Gramm für die Airbeam machten mir das Tragen sehr leicht. Allerdings sollte das Gewicht einstellig bleiben. Da ich beim Coast-2-Coast diesmal ein Tablet, eine Kamera, ein Solarpanel, eine Powerbank, ein Smartphone plus ein paar Charger dabei und am Anfang zuviel Lebensmittel gebunkert hatte, lag das Startgewicht oberhalb meiner Komfortgrenze. Ein paar gegessene Mahlzeiten später war das dann kein Problem mehr. Ohne den ganzen Technikkram sind 3-Jahresezeiten-Touren mit diesem Pack bei Versorgungsabständen von um die 5 Tagen super machbar.

Schultergurte Laufbursche Packraum

Schultergurte Laufbursche Packraum

Erstaunlich ist an dieser Stelle wieder gewesen wie gut man das Gewicht auf dem Bauchgurt abstellen kann.

Laufbursche Huckepack

Den neuen Huckepack habe ich bei der diesjährigen Trekking-Ultraleicht-Forums-Tour probegetragen. Und wer sich jetzt in Erinnerung ruft, dass ich am Anfang des Artikels etwas von Schwächen gesagt habe, der wird jetzt erfahren, welche Schwächen der neue Huckepack ausmerzt.

Zuladung! Der alte Huckepack lieferte zwar das Volumen, konnte aber hin- und wieder den hierfür notwendigen Tragekomfort nicht liefern, wenn man das Volumen (gerade mit viel Lebensmitteln und Wasser) einmal wirklich ausreizte. Die Zeiten sind vorbei. Ich hab den neuen Huckepack mit geschätzten 12-13 Kilo bestimmt über eine Stunde getragen und war begeistert. Auch beim Huckepack kann die Klymit Airbeam eingesetzt werden und zusammen mit dem völlig neu entwickelten Hüftgurt habe ich a)die 12-13 Kilo kaum gespürt und traue b) dem Rucksack auch noch mehr Gewicht zu. Genau das, was passiert, wenn man mal bewusst bei schwierigeren Wetterbedingungen mit mehr Lebensmitteln unterwegs ist.

600 Gramm mit Klymit Airbeam bei 63 Litern (wenn man alle Taschen etc mitzählt) sind bei diesem Tragekomfort sensationell. Der Preis wird jenseits von 200 Euro liegen, was für das gebotene Gewicht, die abgelieferte Qualität und ein in Deutschland in Handarbeit gefertigtes Produkt aber auch gerechtfertigt ist.

Jonas Hallen, einer der Organisatoren des Coast-2-Coast-Schweden ist wahrscheinlich der erste Trekker, der den Huckepack hat ausgiebig testen können. Er trug den Sack über die komplette Strecke und wir haben uns häufiger über die Produkte vonLaufbursche unterhalten. Jonas ist Outdoorjournalist in Schweden und ist ständig draussen unterwegs. Sein Fazit mir gegenüber. „The best backpack I have ever worn“

Laufbursche Huckepack Coast-2-Coast Schweden

Laufbursche Huckepack Coast-2-Coast Schweden

 

 

12 Kommentare zu “Die neuen Laufbursche Rucksäcke im Test – Packsack, Packraum und Huckepack

    1. admin Autor des Beitrags

      HI Jt,

      auf die guten Dinge im Leben muss man hin und wieder halt warten 😉

      Ich weiß auch nicht wann der Huckepack lieferbar sein wird.

      Solltest Du irgendeinen größerern Trek planen, dann würde ich mich persönlich an Laufbursche wenden und
      schauen, ob er Dir vorab einen baut. Ansonsten heißt es noch ein bisschen warten, denke ich.

    2. admin Autor des Beitrags

      Gute Frage 🙂

      Solltest Du eine längere Tour haben und den Huckepack haben wollen, dann wende
      Dich doch direkt an Mateusz. Der hat ein Herz für Thruhiker und drückt Deine
      Bestellung dann noch irgendwie rein.

      Carsten

  1. Pingback: ODL Blogs Review | OUTDOOR-LOGS

    1. admin Autor des Beitrags

      Hi Andreas,

      auf den ersten Blick würde ich sagen „nein“.

      Der Tragekomfort, der mich am meisten interessiert hat war klasse und ich glaube, dass wir in Zukunft
      noch mehr Rucksäcke mit Airbeam-Polster sehen werden.

      Da ich den Rucksack lediglich ein paar Stunden getragen habe, kann ich nicht wirklich sagen, ob ansonsten
      Verbesserungspotential da ist. Viele Dinge sind ja sehr subjektiv und stellen sich erst bei längerer Nutzung heraus.

      Beim Packraum hätte mir anstatt der Shockcords auf der Frontseite ein Netz wie beim Huckepack persönlich
      besser gefallen. Ich mag ein großes Frontnetz in das ich einfach Zeug reinschmeißen kann. Allerdings muss
      ich auch zugeben, dass ich zumindest in Schweden das Netz nicht gebraucht habe und die Shockcord Gold
      wert waren, weil da mein nasses Zelt drinhing.

  2. Jo

    Moin Carsten,
    da du ja den GG Murmur Hyperlight und den LaBu PACKraum testen konntest, würde mich interessieren, wie du die beiden im Vergleich siehst. Welchen Pack würdest du empfehlen?

    1. admin Autor des Beitrags

      Hallo Jo,

      vorneweg muss ich sagen, dass ich ja die 2.Generation des Murmur habe und aktuell die 3.Generation draussen ist.

      Qualitätsseitig ist mein Murmur OK, allerdings war der Laufbursche Packraum selbst in der Vorserie um Welten besser
      verarbeitet. Während beim Gossamer fast keine Naht wirklich gerade ist, gab es beim Packraum nichts zu meckern.

      Während Gossamer Gear in fernost produziert, kommt der Laufbursche aus Deutschland. Den Preisunterschied find
      ich in dem Fall dann gar nicht so gravierend.

      Über eine Sache kann man sich streiten. Der Packraum hat fromtal „nur“ Schockcords während der Murmur dort ein
      Netz hat. Das ist Geschmackssacke.

      Vom Stoff her ist der Laufbursche auch vertrauenserweckender. Das ist leicht, fühlt sich aber stabil an. Der Murmur,
      zumindest meiner, ist da deutlich dünner.

      Die neuen GG-Rucksäcke setzen kein Dynema mehr ein, sondern deutlich schwächeres Material. Das mag schon OK sein,
      (mein geliebter Mariposa Plus war auch nur billig-nylon und hielt ewig) trotzdem ist der Labu der besser verarbeitete und
      stabiler gebaut Sack.

      CU

      Carsten

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